Franz Lippisch
Badende, undatiert
Öl auf Leinwand, 77 x 61 cm
Die nackte Badende steht, sich mit einem Tuch trocknend, in mediterraner Umgebung unter strahlend blauem Himmel, links im Hintergrund ein Orangenbaum, rechts ein blühender Oleander. Vier weitere Figuren assistieren: zwei nackte Männer, die Wasser eingießen und ein Tuch auf dem Boden ausbreiten, und zwei bekleidete Frauen, die mit Wasserbecken hantieren. Die Szene erinnert an Darstellungen von „Venus im Bade“. Franz Lippischs Streben nach Zeitlosigkeit wird insofern eingelöst, als es nicht möglich ist, das Bild zu datieren. Es steht auf einer Werkliste aus den 1930er Jahren, die aber auch Bilder aus der Zeit um 1900 verzeichnet. In ihrer Skizzenhaftigkeit wirkt die Szene überzeugender als manches ausgearbeitete „Existenzbild“ Franz Lippischs.
Hans von Marées
Die Lebensalter, 1877/78
Öl und Eitempera auf Holz, 98 x 78 cm
Hans von Marées malte immer wieder den nackten Menschen in arkadischer (paradiesischer) Landschaft. Im Rückgriff auf Ideale des Klassizismus drückte er die Sehnsucht nach dem Schönen, Guten und Edlen, vielleicht auch nach der Freiheit des Menschen von gesellschaftlichen Zwängen aus. Franz Lippisch bezog sich in seiner Badenden nicht konkret auf dieses Bild (1913 plante er aber auch ein Bild Die Lebensalter). Es steht hier als Beispiel für die vergleichbare farbliche Gestimmtheit, das Thema des nackten Menschen in arkadischer Landschaft und nicht zuletzt der Orangenbaum als Lebenssymbol.