Privatbesitz

Bianca Commichau-Lippisch 

Die Tochter der Künstlerin, 1931 

Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm  

Das Porträt der etwa siebenjährigen Tochter von Bianca Commichau-Lippisch besticht durch die impressionistisch-lockere Malweise und helle Farbigkeit. Zur gleichen Zeit experimentierte die Künstlerin mit einem altertümlichen Stil wie im Porträt der Schwiegermutter von 1929. Beide Stile nutzte sie parallel: Die ältere Dame ist „altdeutsch“, das Kind modern gemalt. Das Porträt ihrer Tochter war wohl auch Werbung für weitere Aufträge. Sie stellte es bereits im Entstehungsjahr in Cottbus aus. Vermutlich war ihr bekannt, dass auch für die Malerin Sabine Lepsius (1864-1942), ehemals Nachbarin der Lippischs in Charlottenburg, ein Porträt ihrer Tochter den Erfolg als Kinderporträtistin begründete.

Ausst.: Cottbus 1931; Lieberose 1952, 1981; Lübben 1950, 2006. – Lit.: Cottbuser Anzeiger, 2. Beilage zu Nr. 239 vom 12. Oktober 1931 (Abb.). 

Privatbesitz

Bianca Commichau-Lippisch 

Porträt der Schwiegermutter, 1929 

Öl auf Holz, 47 x 42 cm  

Das Bildnis ihrer Schwiegermutter Antonie Commichau geb. Decker stammt aus demselben Jahr wie das so modern wirkende Porträt einer Mongolin. Bianca Commichau-Lippisch verwendet hier einen Stil, der an Porträts der Dürerzeit erinnert. Zwei Jahre später malte sie das ganz impressionistisch aufgefasste Kinderporträt Die Tochter der Künstlerin. Die unterschiedlichen Stile spiegeln keine persönliche künstlerische Entwicklung, sondern werden zur Charakterisierung der dargestellten Person eingesetzt. Der „altdeutsche“ Stil ist hier eine Würdeformel.

Ausst.: Cottbus 1935.