Bianca Lippisch
Torbogen in Gufidaun, ca. 1911
Öl auf Leinwand, 45 x 34 cm
Topografisch exakt hielt die etwa 21-jährige Bianca Lippisch das Motiv in Gufidaun bei Klausen im heutigen Südtirol fest. Selbst Einzelheiten wie die in der Durchfahrt gelagerte Leiter oder das runde Gefäß auf dem Boden vorn im Bild sind gewissenhaft protokolliert. Das beweist ein Foto, das einer ihrer Brüder von dem Motiv gemacht hat. Bei aller topografischen Genauigkeit wählte die Malerin eine skizzenhaft-lockere, impressionistische Malweise statt der akademisch-naturgetreuen Detailabschilderung, wie sie sie bei ihrem Vater gelernt und in Zeichnungen wie Haus in Gufidaun geübt hatte.
Ausst.: Lübben 2006.
Das wahrscheinlich von einem ihrer Brüder fotografierte Motiv hat die junge Bianca Lippisch für ihr impressionistisches Ölbild Torbogen in Gufidaun gewählt. Vermutlich hat sie aber direkt nach der Natur gearbeitet. Ob sie das Foto als Erinnerungsstütze bei einer späteren Bearbeitung des Gemäldes im Atelier benutzte, ist unbekannt.
Bianca Lippisch
Haus in Gufidaun, ca. 1911
Bleistift, weiß gehöht, 33 x 24 cm
Die ebenfalls in Gufidaun entstandene Zeichnung ist ein Beispiel für Bianca Lippischs Beherrschung der peniblen Technik, die an Kunstakademien und privaten Malschulen wie der ihres Vaters Franz Lippisch gelehrt wurde. In dem impressionistisch aufgefassten Ölgemälde Torbogen in Gufidaun löste sie sich davon.