Franz Lippisch
Frühling in Frascati, 1914
Öl auf Leinwand, 44 x 67 cm
Das eher skizzenhaft gemalte Landschaftsbild ist stilistisch nach Franz Lippischs Secessionszeit um 1900 einzuordnen. Die Angaben auf dem Rahmen (handschriftlich von Franz Lippisch: „Ansicht Frascati“) und auf der Bildrückseite (maschinengetippter Zettel: „Villa in Fiesole“) widersprechen sich. Franz Lippischs Briefe weisen eher auf Frascati, wo er im Frühjahr 1914 zwölf Landschaftsbilder malte. Auch hierher fuhr er mit der Straßenbahn aus Rom. Der dargestellte Ort ist allerdings fast unwichtig, denn das Bild zeigt „die klassische italienische Landschaft schlechthin“ (Erik Jayme, 2008): Ein einfaches Landhaus mit Ziegeldach auf einem sanft ansteigenden Hügel, verschattet von Zypressen und Pinien, am Hang des Hügels in verschiedenen Grüntönen niedrigerer Bewuchs von Büschen, Gras und einigen blühenden Mandelbäumen. Die Wolken am Himmel lassen ein mildes Spätnachmittags- oder Abendlicht durch. In der Zentrierung auf Zypressen und Gebäudeformen sieht Erik Jayme eine Gemeinsamkeit mit Bildkompositionen von Böcklin (Toteninsel).
Ausst.: Universitätsbibliothek Heidelberg 2019. – Lit.: Nachrichten aus der Kunstsammlung Erik Jayme 5 (2008), S. 6–7 (Text Erik Jayme, Annette Krüger); Show and Tell. Studierende bieten Einsicht in die Sammlung Erik Jayme. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg und des Instituts für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg. Hrsg. v. Maria Effinger und Henry Keazor, 2019 (Einsichten – Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg Bd. 1), Nr. 44, S. 172–173 (Text Svenja Hauk).