Sprengel Museum Hannover, Foto: Stefan Behrens, Sprengel Museum Hannover

Walter Kühne

Sommer, 1909

Radierung und Aquatinta auf Japan, 13,6 x 29,5 cm

Die stilisierte Darstellung eines märkischen Sees wird von zwei weiblichen Figuren gerahmt. Formale Anregung gab evtl. Franz Lippischs Bild Choriner See. Die nackten Frauen mit den Badehandtüchern sind Sinnbilder des Sommers und veranschaulichen zugleich ein Anliegen der sogenannten Lebensreform: Mit „Freikörperkultur“ und Bewegung in der freien Natur sollten die Stadtmenschen ihre durch gesellschaftliche Zwänge verkümmerten körperlich-seelischen Kräfte stärken – so wie es die im Schwansee badenden Jamlitzer Künstler taten.

Ausst.: Große Berliner Kunstausstellung 1909; Sprengel Museum Hannover 2015.

Verbleib unbekannt, Abb. aus „Weite Welt“ 1901

Franz Lippisch

Choriner See, 1900

Tempera auf Leinwand, 75 x 100 cm

Walter Kühne ließ sich für die formale Gestaltung seiner Radierung Sommer vielleicht von diesem im Jahr 1900 in der Berliner Secession ausgestellten Bild mit den beiden seitlichen Figuren anregen. Sie symbolisieren Fischerei und Landwirtschaft.